Akt oder Nackt? Körper-Bilder in der Kunst

Es ist wahr, Rem­brandt studierte das Nack­te nicht nach den schö­nen Ver­hält­nis­sen […]. Seine Bath­se­bas sind hol­ländis­che Waschfrauen. […] Seine keuschen Susan­nen sind Viehmägde […]”

Eduard Koll­hoff, Rem­brandts Leben und Werk nach neuen Acten­stück­en…, Leipzig 1854

Zele­bri­erte Rem­brandt gar die Hässlichkeit des Kör­pers? Oder blieb den Betra­chtern des 19. Jahrhun­derts nur ver­bor­gen, was uns heute als ein Meis­ter­w­erk gilt? Von den der Pro­por­tion­slehre der ital­ienis­chen Renais­sance fol­gen­den Bot­ti­cel­li-Fig­uren über die merk­würdig gelängten Cranach­schen Frauen bis hin zu den üppi­gen barock­en Akten eines Rubens betra­cht­en wir ein ganzes Panora­ma von Kör­per­bildern ver­gan­gener Jahrhun­derte. Die Kun­st erfind­et durch den Schöp­fungs-Akt“ den Men­schen immer wieder neu. Dabei faszinieren die so unter­schiedlichen Kon­texte, inner­halb der­er der unbek­lei­dete men­schliche Kör­p­er dargestellt wird: Seien es Geschicht­en aus der antiken Mytholo­gie, christliche Heili­gen­le­gende oder bib­lis­che His­to­rien – sie alle legit­imierten den Akt.